An heimatkundlichen Themen war ich eigentlich schon immer interessiert. Aber erst über die
Ahnenforschung bin ich dahin gekommen, mich intensiver mit einzelnen Themenbereichen zu beschäftigen und eigene Beiträge zu verfassen. Die nachfolgenden Beiträge finden Sie in der Steinberger
Chronik: 800 Jahre Steinberg. Geschichte eines Hochwalddorfes, Trier 2022.
1. Die Gründerväter von Altland kamen aus Steinberg (S. 417 - 432)
2. Die Pascalshütte - eine ehemalige Waldarbeitersiedlung im Schwarzwälder Hochwald
(S. 87 - 146)
3. Das Dorf im Wandel vom 18. Jahrhundert bis heute (S. 359 - 408)
4. mit Michael Dewald als Co-Autor:
Auswanderungen aus Steinberg im 19. Jahrhundert ( S. 409-416)
5. mit Rainer Kuhn als Co-Autor:
Das "Alte Forsthaus" (S. 347 - 358)
6. Tischtennis-Sport in Steinberg (S. 501-507)
Die erste historische Karte, auf der die Bergdörfer Vogelsbüsch und Altland eingezeichnet sind, stammt aus dem Jahr 1850. Vogelsbüsch ist dort bereits als ein zusammenhängender Weiler dargestellt, während bei Altland nur drei einzelne Häuser oder Hütten markiert sind. Wie auf der Homepage des Dösterhofes nachzulesen ist, waren die ersten Siedler in Altland auf dem Hofgut Dösterhof beschäftigt und erhielten von dort auch das zum Bauen benötigte Land. Als Gründungsjahr der Ortschaft Altland wird dort das Jahr 1840 angegeben. Zu dieser Zeit befand sich der Dösterhof im Besitz der Familie de Lasalle von Louisenthal.
In Altland erzählt man sich, dass die ersten Familien, die sich dort ansiedelten, aus Steinberg stammten. Das sorgt heute für Erstaunen, aber diese Aussage hat sich bei näherem Hinsehen tatsächlich als richtig erwiesen. Eine erste Bestätigung dafür liefert uns Johann Heinrich Kell in der „Geschichte des Kreises Merzig“ aus dem Jahr 1925. Zwar schreibt er hier, dass sich 1840 zunächst „ein gewisser Lauer aus Oberlöstern“ dort angesiedelt habe, aber dieser zog nur zwei Jahre später weiter nach Lockweiler. [1] „Sein Besitztum wurde 1842 von einer Familie Brust aus Steinberg angekauft, deren Nachkommen noch heute in Altland ansässig sind. Weiteren Zuzug erhielt die Niederlassung durch zwei Familien Trampert, ebenfalls aus Steinberg.“[2]
Den endgültigen Beweis dafür, dass der Ort Altland von Steinberger Familien gegründet wurde, liefert ein Abgleich der standesamtlichen und kirchlichen Daten aus der Zeit um 1840. Zu finden sind diese in dem dreibändigen Familienbuch von Guido Piroth, in dem er die früheren Einwohner im Stadtbereich von Wadern zusammengefasst hat.[3] Seit 2020 gibt es ein weiteres Ortsfamilienbuch, das von Hans Peter Klauck verfasst wurde und das explizit die früheren Einwohner von Steinberg enthält.[4] Mit Hilfe dieser beiden Werke war es möglich, die ersten Familien, die sich in Altland niederließen, zu bestimmen. Dabei stellte sich heraus, dass es nicht drei, sondern insgesamt sogar vier Familien waren, die zwischen 1842 und 1855 den Weg von Steinberg nach Altland fanden. Die erste Familie, die sich dauerhaft in Altland niederließ, war die Familie Brust-Lauer.
Der Gründerfamilie Brust folgten die Familie des Holzhauers Nikolaus Trampert, dann die Familie von Peter Trampert und schließlich die Familie Lauer-Theis...
Chronik 800 Jahre Steinberg, S. 417-432
Im ersten allgemeinen Teil beschäftige ich mich zunächst mit dem historischen Kontext, in dem die Pascalshütte und die vielen anderen Waldarbeiter-siedlungen in unserer Region entstanden sind, denn solche Siedlungen, die weit abgelegen von den bestehenden Dörfern versteckt im Wald lagen, gab es nur in einem begrenzten Zeitraum von circa 150 Jahren. Dieser reichte von der letzten Dekade des 17. Jahr-hunderts bis circa 1840. Eine Besiedlung der Wälder wäre von den Landesherren weiterhin verboten worden, wenn sich der Hochwaldraum nach 1700 nicht zu einem Zentrum der vorindustriellen Eisenverhüttung entwickelt hätte.
Die benötigten Eisenwerker, Holzhauer und Köhler wurden hauptsächlich in der französischsprachigen Wallonie angeworben.Die weiteren Themen neben der Herkunft der Waldbewohner sind ihre
Wohnsituation und das schwierige Verhältnis der Waldleute zur einhei-mischen Dorfbevölkerung, das allerdings eine gelungene Integration am Ende nicht verhindern konnte – wenn man von wenigen
Ausnahmen absieht.
Im zweiten Teil habe ich detailliert dargestellt, was ich über die Geschichte der Pascalshütte und die Familie Michel, die über Generationen dort gelebt hat, in Erfahrung bringen konnte. Die
Ergebnisse dieser Recherchen waren zum Teil überraschend, denn die Geschichte der Pascalshütte weist einige Besonderheiten auf, in denen sie sich deutlich von anderen Waldarbeiter-wohnplätzen im
Hochwaldraum unterscheidet.
Chronik 800 Jahre Steinberg S. 87-146
Die Lage der namentlich bekannten Waldarbeiter-siedlungen im Schwarzwälder Hochwald. (Die Daten habe ich der Tranchot-Karte von 1812 entnommen)
Die Pascalshütte im Jahr 2022 (Foto: R. Meiers)
Die Untertitel lauten:
1. Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren
2. Veränderungen der Erwerbsstrukturen
- Erwerbsstrukturen und Berufe vor 1800
- Erwerbsstrukturen und Berufe nach1800 - 1910
3. Die äußere Form des Dorfes
- Das Straßendorf
- Das Haufendorf (Geschlossenes Dorf)
4. Historische Haus- und Gehöftformen
- Das mittelalterliche Gehöft
- Das Gehöft (Hakenhof)
- Das Lothringische Einhaus
- Das Südwestdeutsche Einhaus
- Das Arbeiter-Bauernhaus
- Das Tagelöhnerhaus
Auch wenn bei den einzelnen Unterthemen die Relevanz für das Hochwalddorf Steinberg hinreichend gewürdigt wird, so macht diese Auflistung doch deutlich, dass in meinem Beitrag der Blick weit darüber hinaus geht und die Aussagen über die Entwicklung der Erwerbs-strukturen oder der Hausformen die gesamte Region umfassen.
Chronik 800 Jahre Steinberg, S. 359-408
Die Auswanderungen aus Steinberg im 18. Jahrhundert nach Osteuropa hat Horst Kuhn im Kapitel "Steinberg im 17. und 18. Jahrhundert" abgehandelt.
Im 19. Jahrhundert verlagerte sich das Ziel der Auswanderer aus dem Hochwald in Richtung Amerika, wobei die Menschen, die Steinberg den Rücken kehrten, nahezu alle in die USA auswanderten. Nur in einem Fall lag die neue Heimat in Südamerika, in Brasilien.
Chronik 800 Jahre Steinberg, S. 409-415
Das alte Förster-Gehöft in Steinberg ist das älteste Gebäude im Ort. Es ist vor 1850 im Auftrag der preußischen Forstverwaltung errichtet worden. Von seinem Standort aus schweift der Blick weit ins Saarland hinein.
Chronik 800 Jahre Steinberg S. 347-358